In der Aufklärung werde das Erwachen des Subjekts erkauft durch die Anerkennung der Macht als des Prinzips aller Beziehungen, schrieben Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in "Dialektik der Aufklärung". "Jeder Versuch, den Naturzwang zu brechen, indem Natur gebrochen wird, gerät nur umso tiefer in den Naturzwang hinein." In der gegenwärtigen Revision subjektzentrierter, "reiner Vernunft" (Kant) weiten Philosophen und Philosophinnen afrikanischer Herkunft in kritischer Auseinandersetzung mit afrikanischem und europäischem Erbe den Blick für Erfahrungswelten eines "Im-Offenen-Wohnens", für Identitäten "à l'interface" (Achille Mbembe) . Bereits Wilhelm von Humboldt imaginierte, noch und eben auch im Geist der Aufklärung, ein "Du", ein "Nicht-Ich in der Sphäre durch Einwirkung gemeinsamen Handelns". Dieses Buch ist eine Spurensuche und ein Plädoyer für den homo ludens, der es vermöchte, mit Ratio und Empathie seine einzigartige Individualität aus der Selbstzentrierung zu lösen.
Adelheid Garg, Dr. phil. der Ludwig-Maximilians-Universität München, ist Philosophin, Politikwissenschaftlerin und Kulturpsychologin; sie hat in Forschung und Lehre wissenschaftlich in und über Afrika und als Delegierte des Internationalen Roten Kreuzes in Afrika gearbeitet; sie war Gründerin und Leiterin von ARIDELA Institut für interkulturelle Zusammenarbeit.
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