"Die Deutschen werden weggebracht ..." - Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Ungarndeutschen zu Sündenböcken, und viele von ihnen wurden in sowjetische Arbeitslager, zur sogenannten "malenkaja Rabota", "kleinen Arbeit" verschleppt. In unserem Buch werden sieben Erlebnisberichte von Eleker Überlebenden der Zwangsarbeit in der Ukraine vorgestellt. Fünf Berichte sind nach den Regeln der "oral history" aufgenommene Interviews, zwei sind geschriebene Erinnerungen, von denen der letzte Text als ein im Arbeitslager geführtes Tagebuch eine wahre Besonderheit darstellt. Die Stadt Elek liegt im südöstlichen Ungarn, und war von 1724 bis 1946 eine überwiegend von Deutschen bewohnte Ortschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zuerst etwa 1000 deutschstämmige Einwohner in das ukrainische Kriwoi Rog zur Zwangsarbeit verschleppt, und später die Mehrheit der Eleker nach Deutschland vertrieben.
Die Autorin des Buches ist im Jahre 1947 in Elek geboren, und verbrachte ihre Kindheit im Ort. Sie studierte Kulturmanagement und Pädagogik, und war eine Zeit lang Präsidiumsmitglied des Ungarischen Landesvereins für Heimatkunde. Sie war auch Direktorin eines Kulturhauses sowie Fachreferentin für Literatur, Dramapädagogik und Theaterspiel. Sie ist Autorin mehrerer Werke in Bezug zur Heimatkunde. Zum Thema der ukrainischen Zwangsarbeit der Eleker Deutschen kam sie durch die Anregung einer ehemaligen Eleker Schulfreundin. Sie nahm fünf Interviews mit den Überlebenden sowie zwei geschriebene Erlebnisberichte in das Buch auf.
Tamás Klemm (Hrsg.)
Jahrgang 1974, studierte Germanistik an der Universität Szeged. Deutschlehrer und Dolmetscher in der südostungarischen Ortschaft Elek; Vorsitzender des Vereins der Deutschen in Elek. Er beschäftigt sich in seinem Blog elekfoto.com mit den Ereignissen und der Geschichte rund um die ehemals deutschsprachige Kleinstadt. Als früherer Mitarbeiter eines ungarischen Wörterbuchverlages und selbst Nachfahre von Überlebenden der Zwangsarbeit, nimmt er nicht ganz zufällig an der Herausgabe dieses Buches teil.
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