Ausgehend von Recherchen über Ludwig Snell (1785-1854), den ersten Direktor des 1817 neu gegründeten Gymnasiums Wetzlar, der heutigen Goethe Schule, stieß der Autor auf ein weit verbreitetes Netzwerk radikaler Liberaler im frühen Vormärz. Ludwig Snell und sein Bruder Wilhelm (1789-1851) waren die Köpfe der einflussreichen Deutschen Gesellschaft Idstein, die eine nationale Erneuerung Deutschlands unter der Führung Preußens anstrebte, hatten enge Kontakte zu Friedrich Weidig in Butzbach sowie zu den Gießener "Schwarzen" um Karl Follen und Christian Sartorius, der ebenfalls Lehrer am Wetzlarer Gymnasium war. Die Attentate auf August Kotzebue und Karl Ibell, welche die Karlsbader Beschlüsse auslösten, wurden aus dem ideellen und personellen Umfeld von Ludwig und Wilhelm Snell ausgeführt.
Nach ihrer Dienstsuspendierung emigrierten die Brüder Snell in die Schweiz, wo sie als Universitätsdozenten arbeiteten und führende Persönlichkeiten der radikal-liberalen Bewegung wurden. Hier haben sie bis heute einen hohen Bekanntheitsgrad.
Der Historiker Peter Eisenburger (Jahrgang 1956), der selbst einige Jahre an der Goethe Schule unterrichtete, gründet seine historisch-kritische Darstellung auf rund 290 Literaturtitel und Archivalien. Zum ersten Mal in einer Veröffentlichung verbindet er den deutschen und Schweizer Lebensabschnitt der Brüder Snell. Erstmals wertet er auch das ungekürzte Original der 1933 erschienenen Dissertaton von Kurt Richter über Ludwig Snell aus.
Im mehreren Passagen des Textes geht Eisenburger auf die Frage ein, ob es sich bei den Snell-Brüdern und anderen Personen aus ihrem Umfeld um "Freiheitskämpfer" handelte, wie die neuere Literatur pauschal urteilt.
Schließlich verfolgt der Autor den weiteren Lebenslauf von Wegbegleitern der Brüder Snell, so von Christian Sartorius, der erfolgreicher Unternehmer und Plantagenbesitzer in Mexiko wurde.
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