Deutsche Policy of Pretention

Deutsche Policy of Pretention

Der Abstieg eines Kriegerstaates 1871-1914

Bernd F. Schulte

Sport, Wellness & Beauty

Paperback

404 Seiten

ISBN-13: 9783837022513

Verlag: Books on Demand

Erscheinungsdatum: 17.08.2009

Sprache: Deutsch

Farbe: Nein

Bewertung::
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In diesem Sammelband geht es um die Europäische Krise von 1914. Ob die deutsche Geschichtswissenschaft den Gedenktag im Jahre 2014 feiern wird oder nicht, stellen muss sie sich der Kontroverse um den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Dieser Aufsatzband, der 1983 in erster Auflage erschien ("Europäische Krise und Erster Weltkrieg. Beiträge zur Militärpolitik des Kaiserreiches, 1871-1914" - jetzt als E-Boo
k), schlägt mit dem neuen Beitrag zur "Policy of Pretention. Krisenkonferenzen und informelles Regierungssystem im Kaiserreich, 1905-1914" den Bogen über 25 Jahre Weltkriegforschung.

Dass in diesem Zusammenhang dem Problem der Krisenkonferenzen
allgemein, und im November/Dezember 1912 im Besonderen, innerhalb des Entscheidungsprozesses der politischen und militärischen Führungselite des Deutschen Reiches, entscheidende Bedeutung, im Hinblick auf einen Krieg in absehbarer Frist, zukommt, belegen die hier vorgelegten neuen Quellen. Die deutsche Historiker-Zunft mag es begrüßen oder nicht: es geht um den Entschluss des Kaiserreiches von 1912, den großen Krieg bei nächster sich bietender Gelegenheit zu führen.

Dazu wird das Spektrum des innenpolitischen Kräftespiels im Deutschen Reich von 1871, unter dem dezidiert entwickelten Blickwinkel des Einsatzes der Armee im Inneren (Staatsstreich-, Anarchismus-, Streik-, Revolutions- und Bürgerkriegsdrohung), aus der Sicht der Militärbehörden schärfer konturiert und damit der Weg in den Ersten Weltkrieg ergänzend, unter dem Aspekt der Kriegsvorbereitung, beleuchtet. Die These der Düsseldorfer Schule, es sei auf Grund der inneren Strukturen des Reiches (informeller Regierungsstil Wilhelms II.) von einer "Polykratie", d. h. der vielfach behaupteten, jede Entscheidung paralysierenden "Zerklüftetheit der Entscheidungsträger" in Berlin, auszugehen, dieser Theorie im Gefolge Gerhard Ritters, wird hier, mit dem Blick auf die Institution20der "Krisenkonferenzen"(1875-1912) im Kaiserreich, der Boden entzogen. Wie dieser Begriff, durch Wolfgang Mommsen zunächst adaptiert, die Düsseldorfer Argumentation zu Fall bringt, ist in dem abschließenden Beitrag zur "Policy of Pretention" des
Reichs für die Jahre 1871 bis 1914 entwickelt.

Dass das Deutsche Reich im Kriege nicht den allseits erwarteten
militärischen Erfolg erzielte, war u.a. in den tiefliegenden Defekten
des deutschen Staatswesens und dessen Streitkräften begründet. Ein in
den gesellschaftlichen Strukturen erstarrtes Staatswesen hatte die
Zeichen der Zeit nicht erkannt. Mittelmäßiges "Management", veranlasste u.a. im September 1914 Fehlschläge (Marneschlacht) die irreparabel waren. Der Krieg, so wie er politisch und militärisch zuvor gedacht gewesen war, ging verloren. Ein vierjähriges, verlustreiches und nutzloses Ringen folgte. Alle Beteiligten büßten in der Folge ihre -
bis dato - errungenen Positionen als Groß- oder Weltmächte ein.
Bernd F. Schulte

Bernd F. Schulte

Jahrgang 1947. Offizier (Olt.d.Res.)bis 1972. Studium in Würzburg, München und Hamburg der Neueren Geschichte, Politikwissenschaft sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Promotion bei Fritz Fischer 1976. Schriften u.a.: Die deutsche Armee 1900-1914 (1977), Vor dem Kriegsausbruch 1914. Deutschland, die Türkei und der Balkan(1980), Die Verfälschung der Riezler-Tagebücher(1985). Tätigkeit an der HSBw Hamburg (bis 1985), Produzent, Realisator und Regisseur für ARD, ZDF und Industriefilm. Historisch-politische Dokumentation(u.a. Kuwaitkrieg, Deutsche Wende, Autos die Geschichte machten, Audi-mobil. Fortschritt im Wandel der Zeit). Seit 1997: Hrsg. Extra Blatt (www.forumfilm.de). Seit 2000: Hrsg. der Hamburger Studien zu Geschichte und Zeitgeschehen (inzw. 4 Bände).

Website: http://www.forumfilm.de

Expansion als Staatsziel

Junge Welt

September 2010

Wer die aktuelle politische Weltlage in ihrer ganzen Explosivität begreifen will, der muß sich mit der europäischen Krise des Jahres 1914 beschäftigen. Unheilvolle Parallelen drängen sich dabei auf.

Ein 2009 in zweiter Auflage erschienener Aufsatzband aus dem Jahr 1983 zur »Policy of Pretension« des deutschen Kaiserreichs liefert hierzu eine Fülle an Material und unbequemen Einsichten. Dabei wird das teilweise verwirrende Spektrum des innenpolitischen Kräftespiels im Deutschen Reich akribisch herausgearbeitet.(...)

Signal auf Krieg

Neues Deutschland

August 2011

(...) Im August 2014 wird sich der Ausbruch des ersten Weltkriegs zum 100. Male jähren. Neue Veröffentlichungen und Debatten sind zu erwarten. Da wird es gut sein, wenn die Quellenfunde und die Argumente Schultes präsent sind.

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