Baron Georg geht zögerliche Schritte auf seinem Weg als frei schaffender Komponist. Zudem malt Schnitzler ein Bild der Belle Époque. Jüdische Intellektuelle führen im Salon des Bankiers Ehrenberg konträre Gespräche über die Zukunft. Die Wege dorthin heißen Zionismus, Sozialismus und Assimilation an die herrschende Wiener Gesellschaft.
Arthur Schnitzler (1862-1931) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne. Nach der Matura 1879 studierte er an der Universität Wien Medizin. 1885 bis 1888 arbeitete er als Assistenz- und Sekundararzt am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien. Ab 1890 war Schnitzler mit Hugo von Hofmannsthal, Hermann Bahr und Richard Beer-Hofmann, den Hauptvertretern der literarischen Wiener Moderne, sowie mit Sigmund Freud bekannt. Um die Jahrhundertwende war er einer der bedeutendsten Kritiker der österreichisch-ungarischen Gesellschaft und ihrer Entwicklung. Nach der Veröffentlichung von »Leutnant Gustl«, worin er den Ehrenkodex des Militärs angriff, wurde ihm 1901 der Offiziersrang als Oberarzt der Reserve aberkannt. Danach war er nurmehr als freier Schriftsteller in Wien tätig. Frauen spielten im Leben Arthur Schnitzlers immer eine zentrale Rolle. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte der Literat zu den meistgespielten Dramatikern auf deutschen Bühnen. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges ging das Interesse an seinen Werken zurück. 1921 wurde ihm anläßlich der Uraufführung des Bühnenstücks »Der Reigen« wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses der Prozeß gemacht, der allerdings letztlich beim Wiener Verfassungsgerichtshof zugunsten des Autors ausging. Schnitzler schrieb Dramen und Prosa (hauptsächlich Erzählungen), in denen er das Augenmerk vor allem auf die psychischen Vorgänge seiner Figuren lenkt. Gleichzeitig mit dem Einblick in das Innenleben der Schnitzlerschen Figuren bekommt der Leser auch ein Bild von der Gesellschaft, die diese Gestalten und ihr Seelenleben prägt. Die handelnden Personen sind typische Gestalten der damaligen Wiener Gesellschaft: Offiziere und Ärzte, Künstler und Journalisten, Schauspieler und leichtlebige Dandys, und nicht zuletzt das süße Mädel aus der Vorstadt. Es geht Schnitzler meist nicht um die Darstellung krankhafter seelischer Zustände, sondern um die inneren Kämpfe gewöhnlicher, durchschnittlicher Menschen mit ihren gewöhnlichen Lebenslügen, zu denen eine Gesellschaft voll von ungeschriebenen Verboten und Vorschriften, sexuellen Tabus und Ehrenkodizes besonders die schwächeren unter ihren Bürgern herausfordert. [Auszug aus Wikipedia]
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