ROBERT ZION DER VERLETZLICHE BLICK - REGIE: DARIO ARGENTO 2. verbesserte Auflage 365 Seiten, 104 farbige Abbildungen, 14 erläuterte Bildtafeln
Ob es die "deutsch-italienische Blutader im Kino" (Dominik Graf) ist oder jener "eisige Modernismus, perfektioniert mit der Präzision eines Mondrian-Gemäldes, der durch überraschend-bestürzende rote Schnitte unterbrochen wird, die diese Komposition zerreißen und neu organisieren" (Patricia Moir) - im Kino DARIO ARGENTOS ist alles - der Blick, der Raum, die Bewegung, der Rhythmus und der Tod - auf eine skandalöse Weise verführerisch. ROBERT ZION erinnert daher nun mit Argento noch einmal an das Kino als Kunstform des vergangenen Jahrhunderts, bevor wir dessen Geschichte endgültig zu den Akten legen.
Robert Zion, 1966 in Kassel geboren, studierte u. a. Philosophie und Soziologie, Arbeit in der Kulturförderung als Publizist, Kinoleiter und Politiker. Zahlreiche Veröffentlichungen über Film, Philosophie, Gesellschaft und Politik in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. Er organisierte als Kinoprogrammgestalter u. a. Film- und Vortragsreihen über deutschsprachige Filmliteratur und Roger Corman. Nach seinen Büchern über Vincent Price ("Die Kontinuität des Bösen"), William Castle ("Die Macht der Dunkelheit") und Dario Argento ("Der verletzliche Blick"), ist "Die Rebellion des Unmittelbaren" seine vierte umfangreiche Monografie über das Kino. Robert Zion schreibt als Redakteur regelmäßig für das "35 Millimeter Retro-Filmmagazin".
(...)Robert Zions Blick auf Argento ist allerdings auch ein wehmütiger, weil zwischen den Zeilen immer wieder das Bedauern durchbricht, dass die Zeit der künstlerisch wertvollen Horror-Filme schon lange vorbei ist und wohl nie mehr wieder kommen wird. Der Vorwurf einer "vollkommenen ästhetischen Indifferenz im heutigen Kino" ist zwar gewagt, bringt aber dennoch auf den Punkt, dass das gegenwärtige Kino im Laufe der Jahre auf formalästhetischer Ebene deutlich an Faszination eingebüßt hat, was angesichts der technischen Möglichkeiten reichlich ernüchternd ist. DER VERLETZLICHE BLICK - REGIE: DARIO ARGENTO zeigt insofern einmal mehr wie wichtig Filmemacher mit künstlerischer Vision für den Genre-Film sind und wie schmerzlich die Lücke pocht, die Argento hinterlassen hat und die trotz ambitionierter Regievirtuosen wie Nicolas Winding Refn bislang nicht wieder angemessen gefüllt werden konnte.
September 2017
(...)Robert Zions Blick auf Argento ist allerdings auch ein wehmütiger, weil zwischen den Zeilen immer wieder das Bedauern durchbricht, dass die Zeit der künstlerisch wertvollen Horror-Filme schon lange vorbei ist und wohl nie mehr wieder kommen wird. Der Vorwurf einer "vollkommenen ästhetischen Indifferenz im heutigen Kino" ist zwar gewagt, bringt aber dennoch auf den Punkt, dass das gegenwärtige Kino im Laufe der Jahre auf formalästhetischer Ebene deutlich an Faszination eingebüßt hat, was angesichts der technischen Möglichkeiten reichlich ernüchternd ist. DER VERLETZLICHE BLICK - REGIE: DARIO ARGENTO zeigt insofern einmal mehr wie wichtig Filmemacher mit künstlerischer Vision für den Genre-Film sind und wie schmerzlich die Lücke pocht, die Argento hinterlassen hat und die trotz ambitionierter Regievirtuosen wie Nicolas Winding Refn bislang nicht wieder angemessen gefüllt werden konnte.