Schlagworte: BAYERISCHES "DEKAMERONE" mal anders rum, Satirischer Unterhaltungsroman aus den 60ger Jahren, Mischung aus Bayerischer Gemütlichkeit und sexueller Revulotion, Schlaglichter auf konventionelles, religiöses Spießbürgertum, Leicht lesbares, amüsantes Buch für den Urlaub
Adrian, ein jüngerer Lehrer, fällt auf eine Prospektwerbung herein, die einen Ort in den Voralpen mit See als idyllisches, ruhiges und preisgünstiges Urlaubsziel anpreist. Dieser Ort entpuppt sich jedoch als betriebsames Touristenmekka mit Nobel Hotels und Pensionen, welche das Seeufer weitgehend aufgekauft und besetzt haben. Mit Glück gelingt es ihm, ein Zimmer in einem abseits gelegenen Bauerngehöft zu finden. Trotz mangelnden Komforts fühlt er sich dort wohl, was nicht zuletzt seinem Gastgeber, dem liebenswerten und attraktiven Jungbauern Loisl, zu verdanken ist. Dieser plant, sein historisch erhaltenswertes Bauernhaus in eine Pension, speziell für Männer, umzuwandeln. Bevor es dazu kommt, erlebt Adrian, "der Urlauber", manches Komische, Kuriose, Skurrile und auch Skandalöse in dem schönen Hinterau, in welchem - ganz Zeitspiegel der Sechziger Jahre - unorthodoxe Ideen und Verhaltensweisen durch den Frendenverkehr Einzug halten. Mit viel Humor, Situationskomik und satirischen Seitenhieben wird das Sittenbild einer noch heilen, rustikalen bayerischen Welt gezeichnet, die bald nur noch nostalgische Erinnerung sein wird.
Als 2. Sohn eines Forstmeisters 1937 in Siebenbürgen geboren, 1941 Umsiedelung der Familie ins ″Reich″, den Warthegau (Polen), von dort Flucht vor den Russen 1945 und 1 Jahr polnische Gefangenschaft. Nach dem Studium der Neuphilologie u. Kunstgeschichte mehrere Jahre als Sprachlehrer an Goethe-Instituten in Griechenland und Brasilien, ab 1972 Lehramt am Gymnasium. Neben künstlerischen Aktivitäten mit Ausstellungen im In- und Ausland Veröffentlichung von Lyrik und Prosa, zuletzt der Dokuroman ″Wo bleibt Hitler, Mathilda?″ Der Autor lebt und arbeitet in Höchstadt in Mittelfranken.
Schon bei der Schilderung der Zuganfahrt in den Fremdenverkehrsort am See wird klar, worum es dem Autor geht: flott Unterhaltendes zu schreiben, munter drauflos zu erzählen ohne große formale Ambitionen mit satirischen Seitenhieben auf Zeitgeist, Zeitgenossen und die Auswüchse des Fremdenverkehrs. Wer nicht zartbesaitet ist und vielleicht als "Stino" (Stinknormaler) Einblick in eine fremde Welt gewinnen will, kann dem "Urlauber" ins deftige Bayern folgen.
Bayerisches Dekamerone mal anders rum?
Fränkischer TagMai 2004
Schon bei der Schilderung der Zuganfahrt in den Fremdenverkehrsort am See wird klar, worum es dem Autor geht: flott Unterhaltendes zu schreiben, munter drauflos zu erzählen ohne große formale Ambitionen mit satirischen Seitenhieben auf Zeitgeist, Zeitgenossen und die Auswüchse des Fremdenverkehrs.
Wer nicht zartbesaitet ist und vielleicht als "Stino" (Stinknormaler) Einblick in eine fremde Welt gewinnen will, kann dem "Urlauber" ins deftige Bayern folgen.