Mit der Übergabe der Sicherheitsverantwortung von der internationalen Staatengemeinschaft an die afghanische Regierung Ende 2014 und dem damit einhergehenden Abschluss der ISAF-Mission war nicht nur die Hoffnung verbunden, dass das Land eigenständig für Stabilität und Sicherheit sorgen kann, sondern dass damit auch der gesamtgesellschaftliche Friedensprozess entscheidend vorangetrieben wird. Beides ist bisher nicht eingetreten. Stattdessen hat die Gewalt im Land seit Jahresende 2014 ein Besorgnis erregendes Ausmaß angenommen. Hunderttausende Afghanen fliehen derzeit vor der neuerlichen Eskalation des Bürgerkrieges. Viele Distrikte sind inzwischen wieder in die Hände der Taliban gefallen. Die afghanische Regierung konnte bis heute noch nicht zeigen, dass sie in der Lage ist, ihr Gewaltmonopol auch weit außerhalb der Hauptstadt Kabul durchzusetzen. Dadurch ist auch der seit 2010 international massiv unterstützte Friedensprozess ins Stocken geraten. Die vorliegende Analyse befasst sich vor diesem Hintergrund mit den Ansätzen zur Etablierung eines Friedensprozesses in Afghanistan sowie dem damit einhergehenden entwicklungspolitischen Engagement der Bundesrepublik Deutschland. Sie versucht anhand dessen, Folgerungen für die künftige deutsche Beteiligung an internationalen Operationen zur Krisen- und Konfliktbewältigung abzuleiten.
Sandra Matuszewski, Dipl.-StaatsWiss. aus Erfurt, die sich im Schwerpunkt mit der Forschung zum öffentlichen Recht und den Verwaltungswissenschaften befasst. Sie arbeitete zwischen 2009 und 2010 im afghanischen Faizabad für die International Security Assistance Force.
Marcel Bohnert
Major i.G. Diplom-Pädagoge Marcel Bohnert, M.A
Marcel Bohnert ist Offizier der Panzergrenadiertruppe des Heeres und Absolvent der zweijährigen Generalstabs-/Admiralstabsausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Er nahm zuvor unter anderem an Kontingenteinsätzen als Gruppenführer in der Frühphase des Kosovo-Einsatzes und als Chef einer Kampfeinheit in Afghanistan teil. Bohnert ist Verfasser zahlreicher Bücher und Beiträge über die militärische Führungskultur und die Auslandsmissionen der Bundeswehr. Derzeit leitet er das Sachgebiet Neue Medien im Marketing-Referat des Bundesamtes für Personalmanagement der Bundeswehr.
Anja Buresch
Anja Buresch, M.A., ist Historikerin aus Erfurt und war zwischen 2009 und 2010 in Mazar-E-Sharif und Kabul für die International Security Assistance Force in Afghanistan tätig. Ihr Forschungsschwerpunkt ist neben deutscher Außen- und Sicherheitspolitik die Regionalgeschichte Thüringens. Sie ist Autorin der Monografie zum Kriegsende in der thüringischen Landeshauptstadt: »Kampf um Erfurt – Die amerikanische Besetzung der Stadt im April 1945«.
Florian Beerenkämper
Florian Beerenkämper, Dipl.-Kfm., forscht im Schwerpunkt zu sicherheitspolitischen Themen der inneren und äußeren Sicherheit. Er war in den Jahren 2010 und 2012 über eineinhalb Jahre für die International Security Assistance Force in verschiedenen Funktionen und Regionen, unter anderem als Kompaniechef der Task Force Mazar-E-Sharif in Afghanistan tätig. Darüber hinaus trug er 2014 als Teil der KFOR zur Stabilisierung des Kosovo bei.
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