Fundamentaltheologie fragt: Worum geht es beim Glauben im Grunde. Und wie verhalten sich Vernunft und Glauben zueinander? Die christliche Botschaft beansprucht, "Wort Gottes" zu sein. Dieser Anspruch ist alles andere als von vornherein selbstverständlich. Zunächst ist zu fragen, wie man überhaupt von "Gott" reden kann, wenn die Botschaft selbst sagt, er falle gar nicht unter Begriffe. Und wie kann man ihm gar zuschreiben, dass er selber "spreche"? Gerade gegenüber solchen Fragen öffnet sich die christliche Botschaft und macht ihren Anspruch durch ihren Inhalt verständlich. Sie erläutert das Wort "Gott" durch den Hinweis auf die Geschöpflichkeit der Welt: Gott ist "ohne wen nichts ist". Mit Hilfe einer "relationalen Ontologie" lässt sich Geschöpflichkeit beweisen. Man begreift dabei von Gott immer nur das von ihm Verschiedene, das auf ihn verweist. Der Glaube selbst ist das Anteilhaben am Verhältnis Jesu zu Gott. Aufgrund seines Wortes vertraut man darauf, in die Liebe Gottes zu ihm, die unbedingt und ewig ist, aufgenommen zu sein. Im Vertrauen darauf steht man nicht mehr unter der Macht der Angst um sich selbst. Alle einzelnen Glaubensaussagen lassen sich darauf zurückführen. Die Kirche ist das fortdauernde Geschehen der Weitergabe des Wortes Gottes, und dieser Glaube ist ein und derselbe für alle, die an Jesus Christus als den Sohn Gottes glauben. Dieser Glaube kommt von der gehörten Botschaft und lässt sich nicht auf bloße Vernunft zurückführen. Es kann jedoch nichts geglaubt werden, was einer ihre Autonomie wahrenden Vernunft widerspricht. Vernunfteinwände gegen den Glauben sind auf dem Feld der Vernunft selbst zu entkräften. Vernunft ist notwendig, um sich vor Aberglauben zu schützen.
Peter Knauer SJ, *1935, lehrte 34 Jahre Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Gastvorlesungen in Innsbruck, Bogotá, Quito, Guayaquil, Santiago de Chile und mehrfach in México D.F. und zuletzt in Jerusalem. Arbeitet heute im Brüssel im Foyer Catholique Européen für eine spanische Gemeinde.
Das ist schon die 7. Auflage - „neu bearbeitet“ - von Peter Knauers Standardwerk. Der Frankfurter Jesuit hatte vor fast 40 Jahren erstmals seine ökumenische Fundamentaltheologie vorgelegt. Sie wird noch immer gelesen. Vielleicht, weil sie sprachlich so präzise und (theologisch-) logisch so schlüssig ist.
Münchener Theologischen Zeitschrift
Januar 2017
(...)Wegweisend ist dieses Buch deshalb, weil es mit den herkömmlichen Denkmustern der Funda-mentaltheologie bricht, zahlreiche seit Jahrhunderten immer wieder diskutierte und scheinbar un-lösbare Probleme (z. B. Schöpfung vs. Naturwissenschaft, Theodizee, Inspiration der Schrift, Frei-heit und Gnade usw.) in verblüffender Weise auflöst und als obsolet erscheinen lässt, konsequent ökumenisch ist und das Ganze des christlichen Glaubens in elementarer Weise systematisch neu durchdenkt und dabei durch und durch kirchlich bleibt.(...)
Präzise
KirchenzeitungJuli 2017
Das ist schon die 7. Auflage - „neu bearbeitet“ - von Peter Knauers Standardwerk. Der Frankfurter Jesuit hatte vor fast 40 Jahren erstmals seine ökumenische Fundamentaltheologie vorgelegt. Sie wird noch immer gelesen. Vielleicht, weil sie sprachlich so präzise und (theologisch-) logisch so schlüssig ist.
Januar 2017
(...)Wegweisend ist dieses Buch deshalb, weil es mit den herkömmlichen Denkmustern der Funda-mentaltheologie bricht, zahlreiche seit Jahrhunderten immer wieder diskutierte und scheinbar un-lösbare Probleme (z. B. Schöpfung vs. Naturwissenschaft, Theodizee, Inspiration der Schrift, Frei-heit und Gnade usw.) in verblüffender Weise auflöst und als obsolet erscheinen lässt, konsequent ökumenisch ist und das Ganze des christlichen Glaubens in elementarer Weise systematisch neu durchdenkt und dabei durch und durch kirchlich bleibt.(...)