Ziether schlug schnaubend mit der Faust auf den Tisch, riss das Fenster auf und holte tief Luft. Hinter sich hörte er ganz nah Bredehorsts Stimme. »Du hast ihn gerade in die Flucht geschlagen, Ralf. Eins zu null für dich.« Kaum ist Sandra, Hauptkommissar Ralf Ziethers Urlaubsflirt, aus Mallorca abgereist, stürzt vom Balkon des Hotelzimmers nebenan ein hochrangiger deutscher Offizier in den Tod. Bei einer heimlichen Inspektion des Zimmers entdeckt der deutsche Kommissar einen Zettel mit dem Begriff »IKARUS« - aber weder er noch Jorge Salvadó von der spanischen Guardia Civil können etwas damit anfangen. Wieder zurück in Berlin wartet auf ihn und seine Kollegin Britt Bredehorst ein Stapel neuer Fälle, bei denen es unerwartet Verbindungen ins Verteidigungsministerium gibt. Spuren zu IKARUS scheinen offensichtlich, aber bleiben rätselhaft. Todesfälle häufen sich. Warum will ihn plötzlich Salvadós Witwe sprechen? Welche Rolle spielt der altgediente, aber pedantische Staatsanwalt Middelberg? Kann Herbert Beyer vom BKA helfen? Ziether und Bredehorst werden in einen Strudel von Ereignissen hineingezogen, deren Ausmaß sie nicht abschätzen können. Ablenkung verspricht nur Sandra, die unerwartet wieder auf der Bildfläche erscheint.
Stephan Leenen, Jahrgang 1958, ist Germanist und promovierter Historiker. Sein beruflicher Lebensweg ist wohl so vielschichtig wie sein Roman: Leiter eines Windmühlenmuseums, freiberuflicher Dozent oder Geschäftsführer einer Stadtmarketinggesellschaft.
Sein geisteswissenschaftliches Studium schloss er mit einer Magisterarbeit über das Liedgut der SA ab und promovierte in Bremen über die Untergrundarbeit der KPD in der Weimarer Schutzpolizei. Die dafür erforderlichen Quellenstudien führten ihn just in der Wendezeit nach Berlin, wo er täglich zwischen einer Kreuzberger WG, die ihn aufgenommen hatte, und Berlin-Ost pendelte, da sämtliche Akten zur Geschichte der KPD im Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED am Rosa-Luxemburg-Platz zusammengetragen waren. Damals muss seine Liebe zu Berlin geweckt worden sein, zu einer Stadt, die sich in ihren Umbrüchen wohl immer wieder neu erfindet.
Heute stellt er sich den vielfältigen Herausforderungen bei der Erarbeitung und Umsetzung von Konzepten im Sektor der »freiwilligen Leistungen« in einer Kleinstadt in Norddeutschland. Das Schreiben begleitet ihn seit zehn Jahren, ein Prozess, der aus seinem Alltag nicht mehr wegzudenken ist.
Mit seiner Krimireihe »Spreenebel - Krimis entlang des Blauen Bandes«« hebt er seine Bücher aus dem Kreis privater und »halböffentlicher« Lesungen heraus. Nach »Blutroter Wahn«, »Missbrauchte Seelen«, »Der Fluch des Ikarus« und »Der Tibeter« ist »Dreckiges Geld« nunmehr der fünfte Band, in dem die Berliner Kommissare Ziether und Bredehorst vor knifflige Aufgaben gestellt werden.
Da ihn seine beruflichen Aufgaben immer wieder mal nach Berlin führen, nutzt Leenen zwangsläufig jede Gelegenheit zu Recherchen vor Ort. Mit U- und S-Bahn durch Berlin zu rattern, den Leuten aufs Maul zu schauen und nach ungewöhnlichen Ecken für seine Romanszenen zu suchen, ist ihm dabei ein besonderes Vergnügen.
Stephan Leenen ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Bremen.
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