Heinrich Kleists Erzählung "Der Findling" handelt von Antonio Piachi, einem wohlhabenden Immobilienhändler, der mit seinem elfjährigen Sohn Paolo auf Geschäftsreise nach Ragusa fährt und seine zweite Ehefrau Elvire, die deutlich jünger ist als er, zu Hause in Rom lässt. Verfrüht kehrt Piachi mit einem Knaben namens Nicolo aus der pestinfizierten Stadt zurück, wo sein eigener Sohn an der Krankheit verstorben ist. Er adoptiert den Jungen und zieht ihn gross. Jedoch treten im Laufe der Zeit Probleme auf; Nicolo hat viele Affären, betrügt seine Ehefrau mit der Geliebten des Bischofs, dies auch über ihren Tod hinaus und versucht schliesslich seine Adoptivmutter Elvire zu vergewaltigen, was noch verhindert werden kann. Elvire stirbt kurze Zeit darauf. Aus Wut tötet Piachi seinen Adoptivsohn Nicolo und verzichtet bei seiner Hinrichtung auf der piazza del popolo auf die Absolution.
Heinrich von Kleist (1777-1811) war ein deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist. Bekannt ist er vor allem für das historische Ritterschauspiel ″Das Käthchen von Heilbronn″, sein Lustspiel ″Der zerbrochne Krug″ und für seine Novellen ″Michael Kohlhaas″, ″Die Marquise von O....″ und ″Das Erdbeben in Chili″. Am 21. November 1811 nahm sich Kleist zusammen mit seiner Begleiterin Henriette Vogel das Leben.
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