Wenn hunderte Menschen bei Schnee und Minusgraden einer Gruppe volljähriger und unverheirateter Männer beim Tanzen zuschauen, dann ist im schwäbischen Dinkelscherben Schäfflertanz. Dieser Brauch findet dort seit 1893 alle sieben Jahre statt.
Die in der Brauch- und Ritualforschung verortete narrationsanalytische Studie nimmt auf der Basis kulturwissenschaftlicher Theorien zu Ländlichkeit und Immateriellem Kulturerbe in den Blick, wie der Schäfflertanz von den Träger:innen als Tradition verhandelt wird. Die empirische Untersuchung schließt dabei eine Forschungslücke, indem sie erstmals die Brauchakteur:innen des Schäfflertanzes in den Fokus rückt.
Katja Boser hat Germanistik und Kunst- und Kulturgeschichte mit dem Schwerpunkt Europäische Ethnologie/Volkskunde an der Universität Augsburg studiert. Von 2018 bis 2025 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie/Volkskunde an der Universität Augsburg. 2025 promovierte sie an der Philologisch-Historischen Fakultät der Universität Augsburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der kulturwissenschaftlichen Brauch- und Ritualforschung und der Auseinandersetzung mit Immateriellem Kulturerbe und Ländlichkeit.
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