Neuausgabe des Buches aus dem Jahr 1869. Aus dem Inhalt: Es war ein eigentümlicher Gegensatz: diese strahlende Sonne, der blaue Himmel, die ruhigen, hier und dort schon rötlich gefärbten Buchenkronen, der tiefe Frieden auf dem Lande - und dort unten die endlose, bis zum Horizont mit Schaum bedeckte See, die sich hineinarbeiten zu wollen schien in das Land, und deren zischend heransprühende Wellen doch immer wieder ohnmächtig zurückrauschten, verzweifelnd grollend ob des ohnmächtigen Beginnens. Kein Fahrzeug nah und fern, nicht einmal ein verwegener Dampfer, nur Möwen über der wildbewegten Wasserwüste, soweit das Auge blickte. Doch nein. Da, in weiter Ferne, fast am Horizont, zeigte sich ein dunkler Punkt. Für das bloße Auge war er kaum erkennbar. Aber mit dem Fernrohr musste sich bereits unterscheiden lassen, ob es ein Schiff in Fahrt - oder in Not - oder ein Wrack sei.
Adolf Mützelburg wurde am 03. Januar 1831 in Frankfurt / Oder als jüngster Sohn eines Steuerbeamten geboren und wuchs zeitweilig in Königsberg in der Neumark auf. Angesichts bescheidener Verhältnisse, konnte ihm sein Vater nur eine sehr einfache Erziehung ermöglichen. Dessen ungeachtet hatte er eine rasche Auffassungsgabe und gehörte in der Volksschule und später im Gymnasium zu den fähigsten Schülern. Frühzeitig entwickelte er eine Liebe zur Literatur. Bereits mit 13 Jahren schickte er vier geschriebene Novellen an eine Berliner Verlagsbuchhandlung, die jedoch zu dieser Zeit ungedruckt blieben. Im Jahr 1844 kehrte die Familie zurück nach Frankfurt / Oder und Adolf absolvierte bis 1849 die Oberrealschule mit dem Abschluss der Realschulreife. Sein Vater war gestorben und Adolf ging mit dem Vorhaben, sich der Literatur zu widmen nach Berlin. Er fand eine Beschäftigung in einer Zeitungsredaktion, lernte Griechisch sowie Latein und bestand im Jahr 1850 das Gymnasial-Examen. Damit war es ihm möglich, an der Berliner Universität drei Jahre Literatur, Kunst und Politik zu studieren. Nebenher veröffentlichte er weiterhin Feuilleton-Artikel. Diese ebneten ihm im Jahr 1851 den Weg zu seiner schriftstellerischen Kariere. Eine Verlagshandlung wurde auf Adolf aufmerksam und fragte an, ob er für diese populär-historische Romane schreiben könnte. In den Folgejahren entstanden eine Vielzahl an Werken, die er unter den verschiedensten Pseudonymen (u. a. Justus Severin, Karl Weber) oder auch anonym veröffentlichte. Kritiker behaupten, dass es seinen in den 50-er Jahren erschienen Büchern, auf Grund der Anzahl in Kürze der Zeit, an Kunst und poetischer Durchführung mangele, was sicherlich ausschlaggebend war, dass Mützelburg später bei einigen seiner Romane leugnete, dass sie von ihm geschrieben seien. Dennoch fanden seine Bücher zahlreiche Leser. Neben der Vielzahl seiner eigenen Werke war Mützelburg ebenfalls aktiv an der Herausgabe der "Tribüne" beteiligt. Adolf Mützelburg starb am 17. Januar 1882 in Berlin.
Gerik Chirlek
Gerik Chirlek ist u. a. Paläograph und Archivar, Autor und Herausgeber insbesondere historischer Schriften, der ein Herz für Paragraphen hat und die digitale Welt zu schätzen weiß. Mit der Reihe »Auf historischen Spuren« hat sich der Autor zur Aufgabe gemacht, Literatur vergangener Jahrhunderte für heutige Leser aufzubereiten und wieder verfügbar zu machen. Dabei werden Änderungen, die sich beispielsweise aus der Überprüfung historischer Fakten ergeben, schonend eingearbeitet und der Schreibstil des Verfassers möglichst unverändert übernommen, um den Sprachgebrauch der damaligen Zeit zu erhalten. (Vom Original abweichende Seitenzahlen kommen oft aufgrund gewählter Buch- und Schriftgrößen zustande.)
Eine aktuelle Übersicht aller Bücher von gerik CHIRLEK ist auf der Internetseite www.chirlek.de zu finden.
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