Bierde, Cammer, Frille, Ilserheide, Lahde, Päpinghausen, Raderhorst und Wietersheim: Nur wenige wissen heute, dass diese acht Dörfer nördlich von Minden nach dem Zweiten Weltkrieg Teil eines der größten Lager für Displaced Persons in der britischen Besatzungszone waren. Zwischen 1945 und 1949 lebten hier Tausende ehemalige Zwangsarbeiter - teils in den Häusern, die die deutschen Familien unter britischem Befehl verlassen mussten, teils in unmittelbarer Nachbarschaft zur einheimischen Bevölkerung. Dies erwies sich als sozialer Zündstoff, deren Nachwirkungen bis heute - direkt wie indirekt - spürbar sind. Die Historikerin Sonja von Behrens hat mit mehr als 40 Zeitzeugen gesprochen und in internationalen Archiven geforscht. Ihr Buch wirft einen neuen, oft überraschenden Blick auf ein Stück Regionalgeschichte. Sonja von Behrens versteht diese Veröffentlichung als inhaltliche Ergänzung und Weiterführung ihrer Studie "Die Zeit der 'Polendörfer'" (2004), die sich mit der Perspektive der deutschen Behörden auf das sogenannte "DP-Problem" auseinandersetzte.
Sonja von Behrens, geboren 1966 in Minden, war erst Kinderkrankenschwester bevor sie Geschichtswissenschaften, Medienkultur und Neuere Deutsche Literatur in Hamburg und Birmingham/England studierte. Seit 1998 arbeitet sie als Autorin und Regisseurin für historische Dokumentationen im Fernsehen, in erster Linie für das ZDF und für Arte. 2004 wurde ihr erstes Buch, "Die Zeit der 'Polendörfer'", veröffentlicht. Es basiert auf ihrer Magisterarbeit "DPs im Amt Windheim zu Lahde" (2000). Die Autorin lebt in Minden und Hamburg.
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