Fast hätte er davon angefangen, dass nicht nur sein Sprachvermögen, sondern das Deutsche sowieso viel zu eingeschränkt seien, dass etwa der Begriff Ohr derart erbarmenswürdig und mutterseelenallein dahinkümmere. Damit sei doch nie und nimmer die hellrosige und andeutungsweise auch kecke Zartheit und zugleich vollendet harmonische Rundung ihres Ohres in angemessener Weise getroffen. Warum gebe es keinen Begriff, keine gültige Lautfolge, die genau diese Erscheinung verbildliche! Vielleicht hätten sie sich in einem anderen Kulturraum begegnen sollen, in dem der Reichtum der Wörter dem Reichtum ihrer Eindrücke und des Gefühls standgehalten hätte. Oder weise nicht gerade Mendelssohns unsterblich anmutiges Allegretto non troppo im E-Moll-Konzert den Weg, auf dem man sich dem Schönen nähern könne? Aber wie fern erst sei ihm diese Gabe der Äußerung! Aus: Mendelssohn Bartholdy In den Archiven des AA sowie des BND ließen sich Akten aufspüren, die, Baustein für Baustein, eine Rekonstruktion der frühen Jahre des Politikers Harry Voss, seine Zeit als Glückssucher, ermöglichten.
Roland Schreyer, 1943, aufgewachsen in Süddeutschland, Studium in Berlin und Hannover, lebt in Barsinghausen und schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke.
Veröffentlichungen Dazwischen Unruhe (1980) Einbruch (1987) Ohne Nachricht aus Amsterdam (1987) Flug (1990) Verwerfungen oder Nun lache wieder, Sophie! (1992) Harry Voss. Minutiöse Romane (1998) Im Windflug Worte (1998) Das Ich im freien Fall (2008)
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