Eine Stunde sind wir im Goethehaus am Frauenplan in Weimar. Es ist der 8. November 1814. Friedrich Wilhelm Riemer, Goethes Zuarbeiter und Mitglied der "Factory Goethe" will an diesem Tag Caroline Ulrich, Goethes "Nenntochter" heiraten. Riemer unterhält sich vor der Hochzeit noch einmal mit Goethe, blickt zurück - ebenso wie Goethe - und hängt seinen Gedanken nach. Fast die gesamte Erzählung spielt sich in Riemers Kopf und in den Erzählungen und Kommentaren Goethes ab. Wird Riemers Verbindung mit Caroline Ulrich zustande kommen, oder wird Goethe die Heirat noch in der letzten Minute zu verhindern wissen?
Die zweite Erzählung schildert die letzten Tage von Goethe und Charlotte von Stein im August 1786 in Karlsbad, kurz bevor sich Goethe nach Italien verabschiedete. Man bekommt einen Einblick in das tägliche Leben in dem berühmten böhmischen Kurbad und auch in Charlotte von Steins Innenwelt. Goethe verhielt sich bei seinem Abschied nicht sehr fair. Die Intuition Charlottes war genial, reichte aber nicht aus, ihn von seiner Reise abzuhalten.
Jens Korbus, 1943 in Ostpreußen geboren, studierte in Bonn und Düsseldorf Germanistik und Philosophie und schrieb seine zwei Staatsarbeiten über Heinrich Heine und Max Frisch. Er war eine Zeitlang Assistent am Germanistischen Institut der Universität Düsseldorf und unterrichtete Deutsch und Philosophie an einem Koblenzer Gymnasium. 1988 war er 1. Preisträger bei dem Fachinger Kulturpreis für seinen Brief an Goethe.
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