Es war Liebe auf den ersten Blick, als Jacob Brouwer der Johanna Maria begegnete. Der Dreimaster - eines der letzten holländischen Vollschiffe - erinnerte den Amsterdamer Segelmacher an seine Schwester Johanna, das einzige lebende Wesen, von dem er als Kind Zuneigung erfahren hatte. Und so, wie er es der Mißhandelten und früh Verstorbenen nicht mehr entgelten konnte, richtete er seine ganze Zuwendung auf das Schiff, dem er zu geben versuchte, was er seiner Schwester zu geben nicht imstande war. Arthur van Schendels Roman ist fern verklärender Romantik ein überaus melancholischer Abgesang auf die große Zeit der Frachtensegler, die, vom Gewinnstreben geknechtet, dennoch mehr waren als nur ein aus Holz, Tuch, Teer und Tauen bestehendes Transportmittel.
Arthur van Schendel, 1874 im heutigen Jakarta als Sohn eines Offiziers der Niederländisch-Indischen Armee geboren, absolvierte eine Ausbildung am Theater und als Lehrer, ehe er sich als Schriftsteller zunächst in den Niederlanden, später in Italien niederließ. Sein umfangreiches Werk umfaßt zahlreiche Romane, von denen diejenigen, die in Italien spielen in den Niederlanden, die hier spielen, in Italien verfaßt wurden. Het Fregatschip Johanna Maria (1930) wird zum Beginn einer neuen, holländischen Periode seines Werks gerechnet, welche den Naturalismus und Symbolismus der ersten, italienischen, Periode ablöst, worauf später noch eine 'phantastische' Periode folgt. Der Autor, der posthum den renommierten P.C. Hoofdprijs für Literatur bekam und 1938 für den Nobelpreis vorgeschlagen wurde, starb 1946 in Amsterdam an den Folgen einer Gehirnblutung, die er während der Befreiung von Italien erlitten hatte.
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