Gegenstand dieser Monographie ist eine kompakte Exempelerzählung, welche die Menschen seit mehr als 1000 Jahren fasziniert: Eine Frau weint ohne Unterlass um ihr totes Kind; sie beendet ihre obsessive Trauer erst, als das Kind selbst sie dazu in einer Vision auffordert, da es durch ihre übermäßige Trauer an der Glückseligkeit des Himmels gehindert werde. In seinem Kerngedanken beschreibt das Exempel den Lehrauftrag des Christentums von der Auferstehung Jesu als Urtrost der Menschheit. Ein anonymer Syrer hat die kursierende Erzählung im frühen 9. Jahrhundert aufgezeichnet; ein Dominikaner des 13. Jahrhunderts hat sie als Import aus dem Orient in seinem Kompendium genial verankert und dadurch dem christlichen Westeuropa dauerhaft überliefert. Seine Trostgeschichte fand Aufnahme bis in die Trauerforen der digitalen Chatrooms. Das Buch ist in seiner Methodik der geographisch-historischen Methode verpflichtet, welche einer kritischen Sicht unterzogen und um die Parameter der neueren Kontextforschung erweitert wird. Das Geleitwort verfasste Wolfgang Brückner. Zwei syrische Erzählungen des 9. Jahrhunderts n. Chr. sind von Peter Nagel aus dem Syrischen ins Deutsche übersetzt worden.
Maria Christa Maennersdoerfer, geboren in Traben-Trarbach (Mosel), studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Europäische Ethnologie, Germanistik und Philosophie. Dr. phil. Die Autorin ist Verfasserin und Herausgeberin mehrerer wissenschaftlicher Publikationen zur Erzählforschung.
Das Geleitwort verfasste Prof. Dr. Wolfgang Brückner, Universität Würzburg. Zwei syrische Erzählungen des 9. Jahrhunderts n. Chr. sind von Prof. Dr. Peter Nagel, Universität Bonn, aus dem Syrischen ins Deutsche übersetzt worden. Obwohl die Dokumente der syrischen Codices in der British Library und der Bibliothèque nationale de France vorhanden sind, ist die deutsche Sprache erste Übersetzungssprache.
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