Die Erzählung "Daniel Jesus" von Paul Leppin, erstmals erschienen im Jahr 1905, nahmen viele zeitgenössische Leser als pornografisch wahr. Tatsächlich greift der Roman, der starke Parallelen zu Arthur Schnitzlers "Traumnovelle"aufweist, allerdings eher Friedrich Nietzsches Gedanken zum Christentum und dessen Ablehnung der Sexualität auf.
Die stark erotisch aufgeladene Geschichte stellt ein aufregendes Beispiel für das Schaffen der damaligen Prager Künstlerszene dar, eine Perle der Literatur, die völlig zu Unrecht heute fast völlig in Vergessenheit geraten ist.
Wie bei allen Werken der ofd edition wurde die ursprüngliche Druckfassung nicht automatisiert kopiert, sondern sorgfältig neu editiert und dabei der heute geltenden Rechtschreibung angepasst - die bessere Lesbarkeit verhilft so zu einem ungetrübten Lesegenuss.
Paul Leppin (1878 - 1945) lebte in Prag und schrieb Romane, Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke. Er pflegte enge Kontakte zur tschechischen Künstlerszene und verfasste für die Münchner Zeitschrift "Die Gesellschaft" Beiträge über tschechische Literatur und Kunst. Leppins Werk galt in zeitgenössischen konservativen Kreisen als dekadent und teilweise pornografisch. Mit der Besetzung Prags durch die Nationalsozialisten im Jahr 1939 kam seine literarische Karriere weitgehend zum Erliegen. Erst in jüngster Zeit ist Leppins Werk wieder etwas stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.
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