Chemische Zeitreisen

Chemie ist die Lehre von der Materie, deren Eigenschaften und Umwandlungen. Die Menschen beschäftigen sich seit frühester Urzeit mit den sie umgebenden Stoffen. Man versuchte zu verstehen, was Materie eigentlich ist und wie die Umwandlungen der Stoffe erklärt werden können. Die hierbei entstandenen Modelle gründeten auf dem zeitgenössischen Erfahrungswissen und spiegelten das naturphilosophisch-naturwissenschaftliche Denken der jeweiligen Zeiten wider. Die häufig anzutreffende Vorstellung, dass wissenschaftlicher Fortschritt sich gradlinig entwickelt, trifft sicher nicht zu: Wissenschaft zeigt eher die Charakteristik einer Brownschen Molekularbewegung. Das Denken geht in alle Richtungen, oftmals auch in irreführende. Es bewegt sich aber immer im geistigen und gesellschaftlichen Kontext seiner Zeit, wird bestimmt durch politisch-sozioökonomische, philosophische und religiöse Einflüsse. Der Leser wird in zwanzig Zeitreisen an die Schauplätze der Chemiegeschichte mitgenommen, an denen sich das heutige Bild der Chemie herausgebildet hat. Ganz ohne Augenzwinkern geht es dabei aber auch nicht.

Der Autor Klaus-D. Röker (Jahrgang 1945) ist promovierter Chemiker: Nach langjähriger Tätigkeit in der Industrie beschäftigt er sich mit Themen der Chemiegeschichte.