Viele Menschen klagen oder empören sich heutzutage über ihre Lebenssituation, doch kaum jemand kann sich in die Lage von Menschen hineinversetzen, die vor 200 Jahren unter ganz anderen Umständen lebten. Somit bietet das Leben des gelernten Goldschmieds und späteren Schriftleiters in Bayreuth Christian Carl Heinrich Burger alias Jakob Bürger, geboren am 19. Februar 1777 in Bayreuth, wo er am 25. Juli 1847 auch verstarb, Einblicke in eine ganz andere Zeit, die nicht zuletzt von den Napoleonischen Kriegen geprägt war. Deutschland gab es damals noch nicht, sondern das Territorium innerhalb des Römischen Reiches Deutscher Nation war in über 300 Herrschaftsgebiete aufgeteilt. Bürger Burger, ein Zeitgenosse Goethes, kam in einer Zeit, wo jemand nur reiste, weil er reisen musste, aufgrund seines Berufes sehr weit herum. Ausgehend von Bayreuth verbrachte er Zeiten in Regensburg, München, Nördlingen, Augsburg, Frankfurt, Elberfeld, Köln, Wesel. Und nicht zuletzt kreuzen sich seine Lebenslinien dadurch, dass er letztendlich Christiane Beck aus Nördlingen heiratete, mit der Tradition eines renommierten deutschen Verlagshauses. Wer durch die Lektüre dieser Aufzeichnungen einen Einblick in die Ungesichertheit menschlicher Existenz vor gerade einmal 200 Jahren nimmt, wird ein neues Bewusstsein dafür entwickeln, dass wir derzeit in vergleichsweise paradiesischen Verhältnissen leben dürfen.
Der Autor wurde 1954 in der niederbayerischen Stadt Landshut geboren. Nach dem Abitur 1974 im oberbayerischen Fürstenfeldbruck studierte er von 1975 bis 1981 die Fächer Katholische Theologie und Anglistik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1979 /1980 verbrachte er ein Jahr als deutscher Fremdsprachenassistent in Nordirland. Ab 1982 unterrichtete er bis zum Eintritt in den Ruhestand 2020 38 Jahre lang an Gymnasien in München und Landshut die Fächer Katholische Religionslehre und Englisch.
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