Ein Brasilientagebuch, wie es belangloser nicht sein könnte, lädt den Leser dazu ein, sich zu freizumachen. Es konterkariert den aktuellen "Zeitgeist" und setzt einen Gegenpol zu Action und Spannung. Das Gegenteil von Spannung ist nicht Langeweile, sondern tiefe Entspannung, mit der es dem Leser gelingt, die alltägliche Reizüberflutung hinter sich zu lassen, welche die Kinder hyperaktiv werden und die Erwachsenen vor Überforderung lethargisch vor sich hin sabbern lässt. Der permanenten vollständigen Überreizung wird in diesem Buch das Konzept der systematischen Unterreizung entgegengesetzt, die dazu führt, dass das Material zunächst schockierend wirkt, da es den medial veränderten Konsumgewohnheiten diametral entgegensteht. Lässt sich der Leser aber längere Zeit darauf ein, so eröffnet sich ihm eine verlorengeglaubte Erlebenswelt, die das Wort in den Vordergrund treten lässt und seine Wirkung auf ungeahnte Weise verstärkt.
Estevão Ribeiro do Espinho wurde 1973 in Rathenow geboren. Weil er es von jeher liebt, einsam seinen Blick über weite Landschaften schweifen zu lassen, wollte er immer schon Lokomotivführer werden. Dieser Berufswunsch wurde ab einem gewissen Alter von seinem Umfeld nicht mehr ernstgenommen. Notgedrungen promovierte er zum Dr. phil und veröffentlicht nun Texte.
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