In der Stadt Semantik verschwinden plötzlich die Begriffe, die eine Gesellschaft zusammenhalten: Freiheit, Würde, Stille, Denken. Niemand weiß, wer sie entführt hat - doch das Blau der Verwaltung breitet sich unaufhaltsam aus und färbt Straßen, Häuser und Gedanken. Aus Parolen wird Rhythmus, aus Rhythmus wird Macht, und aus Macht wird eine Sprache, die das Fragen verlernen lässt.
Inspektor Homo Sapiens, ein Mann, der das Menschliche in all seinen Schwächen kennt, wird widerwillig zum Ermittler in einem Fall, der weit über ein Verbrechen hinausgeht. Während die Stadt kippt, die Verwaltung sich zur Wahrheit erklärt und die Bürger zwischen Angst und Gewohnheit taumeln, folgt der Inspektor einer Spur, die nicht aus Beweisen besteht, sondern aus Bedeutungen.
Er begegnet Frau Freiheit, die verschwindet, bevor jemand versteht, was das bedeutet. Er spricht mit Würde, Stille, Dummheit und vielen anderen, die mehr über den Zustand der Gesellschaft verraten als jedes Dokument. Und er stellt im entscheidenden Verhör jene Frage, die das gesamte System ins Wanken bringt.
Als Hellblau die Nacht fraß ist ein Roman über Sprache, Macht und die Zerbrechlichkeit des Denkens. Eine literarische Parabel, die nicht belehrt, sondern offenlegt; die nicht brüllt, sondern präzise schneidet. Politisch, poetisch, ironisch - und erschreckend nah an dem, was möglich ist.
Ein Buch über das, was bleibt, wenn die Angst verblasst. Und darüber, wie viel Mut eine Gesellschaft aufbringen muss, um ihre Freiheit wiederzuerkennen.
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