Im Monitorlicht sah der Plexiglaskasten aus, wie ein Häuschen. Schlürfender Schüttelschlauch, blinkende Vitalwerte in Neonfarben, konstante 37 Grad. Wie im Bauch. Unter Kabeln, Schläuchen, mit einem Waschlappen als Decke lag ein dunkelrotes klitzekleines und doch unfassbar großes Wunder, die Haut noch viel zu dünn zum Streicheln. Sie quiekte leise, weil sie noch nicht schreien konnte. Die Rippen stachen hervor, das Herz schlug 200 Schläge die Minute und war durch die gespannte Pergamenthaut gut dabei zu beobachten.
Sie lebte. Sie überlebte. Sie war 34 Zentimeter groß und wog 670 Gramm.
Alexandra Marie Rudolph ist gelernte Kauffrau für Büromanagement, im Herzen aber seit Kindheit Vollblutkünstlerin, die noch ihren Hafen sucht. Als Nachteule schreibt sie bei Mond- und Sternenlicht und versieht ihre Bücher mit eigenen Illustrationen. 2022 kam ihre Tochter als Extremfrühchen zur Welt und ist das "kleine, starke Wunder", welches sie jeden Tag neu inspiriert. Sie lebt mit ihrer kleinen Familie in Hamburg und arbeitet an einem Leben als Autorin und Bildkünstlerin.
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