Ein zutiefst verstörender Roman, der den Leser im wahrsten Sinne des Wortes in den Abgrund führt. Direkt hinein in den Massentod in unzugänglichen, ukrainischen Schluchten. Die totale Judenvernichtung wird schonungslos in beklemmender Unmittelbarkeit geschildert, so drastisch und furchtbar anschaulich wie wohl noch nie zuvor. Ukraine 1941: Es ist Krieg und Hitlers SS deportiert viele Juden erst einmal in behelfsmäßige Lager. Man redet ihnen ein, es wären nur Durchgangslager, bald dürften die Juden, nach Registrierung, Passausstellung und medizinischer Untersuchung, nach Palästina ausreisen. Zunächst dürfen sie tatsächlich ihre Baracken beziehen, doch schon bald beginnen heimlich die ersten Massenerschießungen, angeblich nur von nichtjüdischen Staatsfeinden, Partisanen und Saboteuren. Auch die beiden jüdischen Schwestern Judith und Miriam aus Berlin, und Judiths drei Töchter sind mittendrin im Strudel der albtraumhaften Vernichtung des jüdischen Volkes, die langsam, aber unaufhaltsam beginnt, doch vorerst überleben sie, weil sie als Dolmetscherinnen gebraucht werden. Doch um welchen Preis, fragen sie sich. Denn die fünf verlieren nach und nach alles: Zuerst ihre Würde, dann ihren Stolz und zuletzt die Selbstachtung, den Anstand und die Ehrlichkeit. Denn damit ihre drei Töchter überleben dürfen, sieht sich Judith gezwungen, sogar selber mittöten zu müssen, und wirkt so an der Ermordung ihres eigenen Volkes mit. Mit großem Unbehagen beobachten die Schwestern, wie jeden Tag größere Menschentransporte in das angebliche Durchgangslager getrieben werden. Bald ist alles heillos überfüllt, die Lebensmittel werden knapp und es mangelt an Hygiene. Was soll mit all den Menschen geschehen? Schikanen und zügellose Gewalt sind in dem Lager, das immer mehr ausgebaut und von der Umwelt abgeschottet wird, bald an der Tagesordnung. Miriam und Judith erleben wahre apokalyptische Weltuntergangsszenarien im ersten, geheimen, getarnten Vernichtungslager, an denen sie psychisch und physisch bald zu zerbrechen drohen.
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