Von Widersprüchen und einer unvergleichlichen Geschwindigkeit gezeichnet ist Chinas Entwicklung für Außenstehende nur schwer zu erfassen. Es herrscht ein grundlegend verschiedenes Verständnis von Fortschritt und Tradition sowie von politischem Konsens und gesellschaftlicher Diversität, was sich insbesondere in der Architektur und der Stadtplanung widerspiegelt. So werden ganze Stadtviertel umgesiedelt, abgerissen und neu aufgebaut, während in anderen Regionen enge Kooperationen zwischen Architekten, Bewohnern und der Regierung nach behutsamen Lösungen streben, um bestehende Strukturen zu erhalten. Eben dieses Spannungsfeld führte uns zu einer dreimonatigen Reise durch den Osten des Landes. Sowohl in Metropolen wie Shanghai und Shenzhen als auch in ländlichen Gegenden wie Songyang oder bei einem Besuch der Dong-Minorität hatten wir die Gelegenheit, mit Akteuren und Beteiligten ins Gespräch zu kommen und mit ihnen über die aktuellen Tendenzen in der Baukultur des Landes zu sprechen. Auch zufällige Begegnungen, aus denen sich zum Teil sehr persönliche Unterhaltungen ergaben, halfen uns, die Beziehung der Bewohner zu ihrem Land besser zu verstehen. Diese Reportage ist eine persönliche Momentaufnahme, die versucht, diese Komplexität zu erfassen, und soll zu einer differenzierten Sicht auf das Land anregen.
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