DE In Zusammenarbeit mit lokalen Entsorgungsbetrieben und Abbruchunternehmen werden neben den Recyclinghöfen auch Wiederverwendungshöfe als zukunftsweisende Lösung für zirkuläre Lieferketten und die Zwischenlagerung von wiederverwendeten Materialien etabliert. Diese Höfe werden somit in ein bestehendes dezentrales System der Materialsammlung und des Urban Harvesting integriert. Das Pilotprojekt entwickelt die Grundlagen für die Etablierung eines effizienten und skalierbaren Prozesses für die Wiederverwendung von Bauteilen in der Schweiz und darüber hinaus, um einen Systemwechsel in Richtung zirkuläre Bauwirtschaft zu unterstützen.
Die Publikation ist ein Aufruf an Akteure aus Bau, Recycling, Forschung und der öffentlichen Hand, gemeinsam innovative Ansätze zu entwickeln, um Materialkreisläufe zu schliessen und den Weg zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft zu ebnen.
EN In collaboration with local waste disposal companies and demolition firms, reuse yards are being established alongside recycling yards as a forward-looking solution for circular supply chains and the interim storage of reused materials. These yards will thus be integrated into an existing decentralized system of material collection and urban harvesting. The pilot project is developing the foundations for establishing an efficient and scalable process for the reuse of building components in Switzerland and beyond in order to support a system change towards a circular construction industry.
The publication is a call to stakeholders from the construction, recycling, research and public sectors to jointly develop innovative approaches to close material loops and pave the way for a sustainable construction industry.
Michelle Schneider erwarb ihren Master in Architektur an der ZHAW, nachdem sie zuvor ihren Bachelor an der HEIA abgeschlossen hatte. Derzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Konstruktives Entwerfen der ZHAW, wo sie sich auf die Wiederverwendung von Fenstern und zirkuläres Bauen spezialisiert hat. In ihrer Rolle als Projektleiterin entwickelt und testet sie marktorientierte Lösungen zur Wiederverwendung von Schweizer Fensterflügeln. Aktuell arbeitet sie an der Gründung eines Start-ups mit dem Namen Windows of Opportunities, das sich auf die Umsetzung ihrer ersten Prototypen konzentriert. Neben ihrer Tätigkeit an der ZHAW ist Michelle Schneider als zweisprachige freie Redakteurin für Espazium: Traces und TEC21 tätig. Zuvor sammelte sie wertvolle Berufserfahrung als Architektin in verschiedenen Büros sowie als Redakteurin bei der Schweizer Baudokumentation.
Félix Dillmann
Félix Dillmann absolvierte seinen Master in Architektur an der ETH Zürich sowie am MIT in Boston. Derzeit arbeitet Félix bei RE-WIN, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für zirkuläre und nachhaltige Baupraktiken in der Schweiz und in Krisenregionen wie der Ukraine einsetzt. Zuletzt arbeitete er mit einer NPO in Nepal, um mit wiederverwendeten und lokalen Materialien Community-Architektur als sozio-ökonomische Motoren aufzubauen. Als Architekt mit Schwerpunkt in Urban Design begreift er die urbane Umgebung als einen Ort, um multidisziplinäre Praxis zu schaffen und Ressourcensysteme neu zu gestalten, um die Bauwirtschaft sozial-nachhaltig zu transformieren. Als Design Thinking Coach und Facilitator für die ETH Sustainability und ETH NADEL arbeitete er bei verschiedenen projektbasierten Kursen im In- und Ausland, um die SDGs transdisziplinär anzugehen und nachhaltige Innovation zu fördern.
RE-WIN Verein (Hrsg.)
RE-WIN ist ein gemeinnütziger Verein, gegründet von Fachleuten aus der Baubranche und aus angrenzenden Disziplinen. Der Verein entwickelt neue Denkräume und transdisziplinäre Praktiken, die Alternativen zum systematischen Verschrotten von Bauteilen aufzeigen. RE-WIN zeigt, wie auf kosteneffiziente Weise ökologisches mit sozialem Engagement kombiniert werden kann. Hierfür entwickelt der Verein Strategien und eröffnet alternative Perspektiven in der humanitären Nothilfe und im Wiederaufbau in Krisengebieten wie der Ukraine. Dabei fördert RE-WIN zirkuläre Prozesse in der lokalen sowie der globalen Baubranche.
Vereinsziele: - Reuse als Teil der Wiederaufbaustrategie in Krisengebieten etablieren - Materialkreisläufe schliessen, um bis 2050 bauabfallfrei zu werden - Kultur der Sorgsamkeit im Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten fördern - Die Umwelt an sich und die darin enthaltene Biodiversität erhalten
Mit der Initiative Fenster für die Ukraine rettet der Verein RE-WIN gebrauchte, aber gut erhaltene Fenster vor der Verschrottung und gibt ihnen in der Ukraine, wo sie dringend benötigt werden, ein zweites Leben.
Institut Konstruktives Entwerfen ZHAW (Hrsg.)
Das Institut Konstruktives Entwerfen (IKE) der ZHAW verbindet angewandte Architekturforschung mit experimentellem Entwerfen, um nachhaltige Lösungen für die gebaute Umwelt zu entwickeln. Basierend auf interdisziplinärer Zusammenarbeit und einem ganzheitlichen Architekturverständnis widmet sich das Institut insbesondere den Themen Zirkuläres Bauen, Klima- und Energiekultur und Digitalisierung. Forschung und Lehre am IKE greifen ineinander: Studierende werden aktiv in Projekte eingebunden, die oft als experimentelle Entwurfslabore gestaltet sind. Die Ergebnisse fliessen in Publikationen und innovative Werkzeuge ein, um die Baukultur zukunftsfähig weiterzuentwickeln.
Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.