Des Kapitels Ende - Gesamtausgabe

Des Kapitels Ende - Gesamtausgabe

Das Finale des Forsyte Epos (Ein Mädchen wartet. Blühende Wildnis. Über den Strom)

John Galsworthy

Klassiker & Lyrik

ePUB

2,2 MB

DRM: kein Kopierschutz

ISBN-13: 9783753461656

Verlag: Books on Demand

Erscheinungsdatum: 18.10.2021

Sprache: Deutsch

Schlagworte: Lied Literatur Löffel Luise Mädchen Mann Margaret McCullough Meisternovellen Menschenfischer Miniaturen Mitchell moderne Nachsommer Nobelpreis Pasternak Patrizier Paul Pearl quo reiche Rubein Saga, Schalit Schicksal Schiwago Schwanengesang Sienkiewicz silberne Soames Stolz Strom Swithin Tage Thomas Tolstoi Trilogie über vadis vermieten verweht Viktorianische Villa vollständig Vorurteil wartet, weiße Weltbrüder Werke Wildnis Winde Wolf, Abbey Affe Anna Apfelbaum Austen blühende Blume Boris Börse Bosinney Buck Buddenbrooks Cherrell Chronik Colleen denkwürdige deutsch Doktor Dornenvögel Downton dunkle Ende Epos Erde Fallada Fesseln, Fleur Forsyte Forsythe Freelands gesammelte Gesamtausgabe gute gutes Hans Heiliger Henryk Herrenhaus Heyse Irene Jane jenseits Jolyon Karenina Karte Komödie komplett Landhaus leben Leo Leon lesen

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Der Bischof von Porthminster lag im Sterben; man hatte seine vier Neffen, zwei Nichten und den Gatten der einen holen lassen. Es schien, er werde die Nacht wohl kaum überleben. In den sechziger Jahren hatte er unter den Kameraden auf dem College in Harrow und der Universität in Cambridge 'Senior Cherrell' geheißen, später in seinen beiden Londoner Gemeinden Pfarrer Cuthbert Cherrell, in seiner Blütezeit als Prediger Kanonikus Cherrell und in den letzten achtzehn Jahren Cuthbert, Bischof von Porthminster. Er war unvermählt geblieben. Zweiundachtzig Jahre hatte er gelebt und fünfundfünfzig - er war etwas später als üblich Priester geworden - hatte er in gewissen Regionen dieser Erde als Gottes Stellvertreter gewirkt. Dieses Amt und die Beherrschung seiner natürlichen Triebe, die er vom sechsundzwanzigsten Jahre an geübt, liehen seinem Antlitz jenen Ausdruck verhaltener Würde, der sogar angesichts des Todes nicht schwand. Er sah ihm mit Ruhe entgegen. Das Zucken seiner Brauen verriet fast leisen Spott, und leiser Spott klang aus den Worten, die er mit ganz schwacher Stimme zu seiner Pflegerin sprach: "Morgen können Sie ausschlafen, Schwester. Ich werde pünktlich drüben sein, muß ja nicht im Ornat erscheinen."
Noch keiner seiner Vorgänger hatte mit so viel Anmut und Würde den Ornat getragen, und diese Vornehmheit in Gesicht und Erscheinung hatte er sich bis ans Ende seiner Tage bewahrt. Nun lag er reglos da, das graue Haar zurückgekämmt, das Antlitz blaß wie Elfenbein. So lange war er Bischof gewesen, daß am Ende niemand mehr wußte, wie er eigentlich über den Tod oder irgendein anderes Problem dachte, man kannte nur seine Ansicht über das anglikanische Gebetbuch - jeden Reformvorschlag hatte er schroff zurückgewiesen. Schon von Natur war er es nie gewohnt gewesen, seinen Gefühlen Ausdruck zu geben, und am Ende hatte das Zeremoniell seines Lebens alle natürlichen Anlagen so überdeckt, wie Stickerei und Juwelen das Gewebe eines Meßgewands.
Er lag in einem Zimmer mit Doppelfenstern, einem klösterlich kahlen Raum, in einem Gebäude aus dem sechzehnten Jahrhundert, das in der Nähe der Kathedrale stand. Zum Fenster strömte die Septemberluft herein, konnte aber den Moderduft des alten Hauses nicht gänzlich bannen. Den einzigen Fleck leuchtender Farbe bildeten ein paar Zinerarien in einer alten Vase auf dem Fensterbrett; die Pflegerin gewahrte, daß des Kranken Blick unablässig an diesen Blumen hing, wenn er nicht gerade die Augen geschlossen hielt. Gegen sechs Uhr ...
John Galsworthy

John Galsworthy

John Galsworthy lebte von 1867 bis 1933 und war ein englischer Schriftsteller.

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